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Schilf (Phragmites australis)


Schilf

Wirkung:

blutstillend, antiasthmatisch, antiemetikum, antipyretisch, hustenstillend, entschlackend, harntreibend, fiebersenkend, steinausscheidend, beruhigend, sialagog, magenstärkend


Anwendungsbereiche:

Husten, Übelkeit, lindert Bronchitis, Cholera und Lebensmittelvergiftungen (vor allem von Meeresfrüchten), übelriechende Wunden, Durchfall, Fieber, Erbrechen, Lungenabszessen, Harnwegsinfektionen, Mundgeruch, Zahnschmerzen


Verwendete Pflanzenteile:

Wurzel, Blätter


Sammelzeit:

Wurzel im Herbst


Zu finden:

Als Grundwasseranzeiger auf feuchten und nährstoffreichen Wiesen. In Quellmooren, auf Moorwiesen oder in Erlenbruch- und Weidenauenwäldern.


Inhaltsstoffe:

Stärke, Asparagin, Kieselsäure, Rohrzucker


Sonstiges:

Das Schilf ist ein Rhizom-Geophyt und eine Sumpfpflanze. Die Nominatform, Phragmites australis subsp. australis, erreicht Wuchshöhen von maximal 4 Metern. In der Hauptwachstumsperiode des Schilfrohrs verlängern sich die Rhizome an der Spitze täglich um bis zu 3 Zentimeter. Die ältesten Rhizomteile sterben jeweils ab (Wurzelkriech- und Verlandungspionier). Die wechselständig am Halm angeordneten Laubblätter sind in Blattscheide und Blattspreite gegliedert. Statt des Blatthäutchens (Ligula) ist ein Haarkranz vorhanden. Die Abflachung der zunächst wie die Blattscheide röhrigen Blattspreite erfolgt durch ein Gelenk. Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Das Schilfrohr ist ein Rispengras. Der rispige Blütenstand kann bis zu 50 Zentimeter lang sein. Die Blütenährchen enthalten am Grunde männliche, darüber zwittrige Blüten. Die Ährchenachse der winzigen Fruchtstände hat lange, abstehende Haare. Die Früchte sind frühestens im Dezember reif. (Wikipedia)


Trägt zur Selbstreinigung der Gewässer bei und wird auch als natürliche Kläranlage gepflanzt.


Schilf

In der Küche kann man die jungen Triebe roh, mariniert oder gekocht zu Salaten, Suppen und verschiedenen Gerichten geben. Die Wurzelstöcke wurden früher als Kaffeeersatz geröstet und mit Mehl vermischt verbacken. Die Samen wurden, ähnlich wie Getreide, gesammelt, gedroschen und zu Grütze verarbeitet. Im Burgenland werden zur Herstellung des traditionellen Schilfweins Weintrauben auf Schilfmatten gelagert.


In der Antike war das aus einem Schilfstängel geschnittene Schreibrohr jahrhundertelang das wichtigste Schreibgerät. Etwa um das 6. Jh. wurde es in Europa von der Schreibfeder (aus einer Vogelfeder) verdrängt. Im islamischen Kulturkreis ist es bis heute für Kalligrafie in Gebrauch.


Dünne Matten aus Schilfrohr dienen zur Beschattung von Gewächshäusern, dickere als Wärmedämmung oder Windschutz. Die Art wird auch zur dekorativen Gestaltung von Uferpartien als Zierpflanze und zur Landgewinnung (z. B. im IJsselmeer) eingesetzt. Die Herstellung der Matten erfolgte lange Jahrhunderte durch Weben. Die als Rohrweberei bezeichneten Manufakturen verwendeten ursprünglich das auf zugefrorenen Seen im Winter geschnittene Schilfrohr. Es wurde ein Jahr lang im Freien getrocknet, danach weitere Monate trocken und luftig gelagert und danach zu dünnen Matten verwoben, meist von Hand geknotet. Maschinell hergestellte Schilfmatten aus dem Baumarkt haben nur eine Haltbarkeit von rund zwei Jahren, die handgefertigten dagegen halten mehrere Jahre. Im Brandenburgischen Pritzerbe gibt es im Jahr 2020 die einzige verbliebene Schilfrohrweberei in Deutschland. (Wikipedia)


Schilfrohr spielt vor allem eine Rolle als Naturbaustoff. Es nimmt keine Feuchtigkeit auf und verrottet daher nur langsam, es ist stabil und aufgrund seiner griffigen Oberflächenstruktur ein ausgezeichneter Putzgrund. Aufgrund seines Gehalts an Kieselsäure ist es brandhemmend.


Sie werden zum Decken von Dächern verwendet. Sie können 100 Jahre lang halten. Die Stängel und Blätter werden von den Indianern auch zum Bau von Behausungen, Gittern, Zäunen und Pfeilen verwendet und zum Flechten von Matten, Tragenetzen, zur Korbflechterei, als Isolierung, Brennstoff, als Korkersatz usw.

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