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Schierling, Gefleckter (Conium maculatum)

Stark Giftig!


Schierling, Gefleckter (Conium maculatum)

Wirkung:

schmerzstillend

Anwendungsbereiche:

Damals bei Schmerzen, Epilepsie und Lähmungen. (Bitte nicht anwenden, siehe Hinweis unten)

Verwendete Pflanzenteile:

Blätter und Triebspitzen

Sammelzeit:

Juni bis September des zweiten Jahres

Zu finden:

In Wiesen, Gärten, Gräben, auf Schuttplätzen und an Wegrändern.

Inhaltsstoffe:

Alkaloide, vor allem Coniin, Furanocumarine, Flavonoide

Sonstiges:

Der Gefleckte Schierling ist eine zweijährige Pflanze und kann zwischen 50 cm bis 250 cm hoch werden. Die weißliche Wurzel ist spindelförmig. Sein Erkennungsmerkmal ist der Geruch nach Mäuse-Urin. Die runden Stängel sind hohl, kahl und längs gerippt. Sie sind von so einer Art blauen Reif überzogen und im unteren Teil rot gefleckt. Die wechselständig angeordneten Blätter sind in Blattstiel, Blattscheide und Blattspreite gegliedert. Die kahlen Blattspreiten sind im Umriss breit dreieckig und zwei- bis vierfach gefiedert oder fiedrig eingeschnitten, sie sind denen des ungiftigen Wiesen-Kerbels ähnlich. Die Blätter letzter Ordnung sind eiförmig und haben weiße knorpelige Stachelspitzen. Der doppeldoldige Blütenstand hat 8 bis zu 20 Doldenstrahlen mit 5 oder 6 hautrandigen Hüllblättern. Die weißen Kronblätter sind verkehrt-herzförmig und schwach ausgerandet.


🛑 Der Schierling bei innerer Einnahme tödlich giftig und besonders gefährlich!!! Die Verarbeitung von Schierling ist in Europa bereits vor 2000 Jahren unter Strafe verboten worden! Der Stoff Coniin wird aus verletzten Pflanzenteilen auch über die unverletzte Haut aufgenommen und verursacht Rötung und schließlich Blasenbildung. Besonders stark sind die Gifte in den unreifen Früchten konzentriert. Es wirkt vor allem auf das Nervensystem. Die Vergiftung äußert sich durch Brennen in Mund und Rachen, Brechreiz, Sehstörung, Verlust des Sprech- und Schluckvermögens und Muskelkrämpfe, bis schließlich durch Atemlähmung bei völlig erhaltenem Bewusstsein der Tod eintritt. Der starke Mäuse-Urin-Geruch, die geteilten Laubblätter und die rötlichen Flecken der zudem bereiften Stängel sind klare Unterscheidungsmerkmale.


In vielen Aufzeichnungen wird der Schierling Gefleckter (Conium maculatum) als Inhaltsstoff der Flugsalbe genannt, mit deren Hilfe sich Hexen in ekstatische Zustände versetzen konnten.


Er gehört mit dem Wasserschierling (Cicuta virosa) und der Hundspetersilie (Aethusa cynapium) zu den giftigsten Arten der Doldengewächse. Mit einem Schierlingsbecher (Trank aus seinen Früchten oder Wurzeln) wurden im Altertum Verurteilte hingerichtet, so zum Beispiel der griechische Philosoph Sokrates.


Hildegard von Bingen: Wenn ein Mensch den Schierling äße, würde alles, was gut und richtig in ihm ist, zerstört werden. Wer aber gefallen ist oder von Knüppeln gebläut, der koche Schierling in Wasser und binde ihn auf die Glieder, in denen er Schmerzen hat.

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