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Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)


Roter Hartriegel

Wirkung:

adstringierend, fiebersenkend, brechlösend


Anwendungsbereiche:

Fieber, Vergiftungen


Verwendete Pflanzenteile:

Rinde, Blätter, Frucht


Sammelzeit:

Mai bis September


Zu finden:

In Hecken und Strauchflächen, seltener in artenreichen Wäldern.


Inhaltsstoffe:

Flavonglykosid, Gallussäure, Ellagsäure, Salicylsäure, Calciumcarbonat, Verbenalin, Anthocyankomplex


Sonstiges:

Roter Hartriegel bildet in Mitteleuropa 3 bis 4 Meter hohe, breite und dicht stehende, sommergrüne Sträucher. In Südeuropa kann der Rote Hartriegel auch baumförmig wachsen und erreicht dann Wuchshöhen von 6 Metern. Die Trichome sind unverzweigt oder meist zweiarmig. Das Holz ist zäh und schwer spaltbar mit zerstreutporig verteilten Gefäßen. Splint- und Kernholz sind anders als bei anderen Hartriegelarten von gleicher rötlich-weißer Farbe. Ältere Stämme zeigen eine Schuppenborke. Die Rinde einjähriger Zweige ist kurz behaart und leuchtend-rot bis braun-rot gefärbt. Die Rotfärbung wird durch Anreicherung von Anthocyan verursacht und ist kennzeichnend für diese Art. Die Rinde zweijähriger Zweige ist oliv-braun und kahl. Sowohl die Blüten- als auch die Laubknospen sind bei einer Länge von bis zu 6 Millimetern länglich. Sie haben keine Knospenschuppen, stattdessen werden sie durch die braunfilzig behaarten Blätter geschützt. Die Knospen mit den Blütenständen erscheinen an den Zweigenden und im Gegensatz zu den Laubknospen verdickt. Anders als bei der Kornelkirsche (Cornus mas) liegen die Seitenknospen am Zweig an und die Spitzen sind dem Zweig zugewandt. Die meist gegenständig, selten wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 8 bis 15 Millimeter lang oder ist selten kaum erkennbar. Die einfache, ganzrandige Blattspreite ist breit-elliptisch bis eiförmig mit keilförmiger Spreitenbasis und zugespitztem oberen Ende. Es liegt Fiedernervatur vor und sind drei bis fünf, an der Blattunterseite deutlich erhabene Nervenpaare vorhanden. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und anliegend gabelig behaart, die Blattunterseite ist heller und besonders an den Blattadern krausig behaart. Nebenblätter fehlen. Der achsel- oder endständige, meist schirmrispige Blütenstand weist einen Durchmesser von 4 bis 8 Zentimetern auf und auf 2,5 bis 3,5 Zentimeter langen Blütenstielen stehen 20 bis 50 Blüten. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist vier- selten fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Blütenbecher (Hypanthium) ist vollständig mit dem Fruchtknoten verwachsen. Die meist vier sehr kurzen Kelchblätter sind, können kurz verwachsen sein. Die meist vier freien, weißen Kronblätter sind bei einer Länge von 4,5 bis 6 Millimetern linealisch-lanzettlich und an der Unterseite behaart. Es ist ein Nektardiskus vorhanden. Es ist nur ein Kreis mit meist vier freien Staubblättern vorhanden; sie sind nur etwas kürzer als die Kronblätter und überragen etwas den Griffel. Die Staubbeutel öffnen sich mit einem Längsschlitz. Der unterständige Fruchtknoten ist (ein- bis vier-) meist zweikammerig. Der einfache Griffel endet in zwei Narben. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni. Die bei Reife weiß punktierten, schwarzblauen Steinfrüchte weisen einen Durchmesser von 5 bis 8 Millimetern auf. Die Steinfrüchte enthalten ein ölhaltiges „Fruchtfleisch“ und einen kugeligen, glatten, ein- oder zweisamigen Steinkern. Die Früchte reifen im September. Der Rote Hartriegel kann 30 bis 40 Jahre alt werden. (Wikipedia)


🛑 Die Blatthaare können bei Berührung mit empfindlichen Stellen der Haut zu Reizerscheinungen führen. Die Früchte sind roh ungenießbar, jedoch nicht giftig. Sie können roh gegessen werden. Bei Kindern und empfindlichen Menschen können sie möglicherweise eine Gastroenteritis bewirken. Schwangere und Stillende Mütter sollten diese Pflanze vermeiden.


Roter Hartriegel wird häufig als Zierpflanze verwendet, oder dient als Bienenweide aufgrund ihrer Blüten.


Die Früchte sind trotz anderslautender Berichte nicht giftig, roh jedoch ungenießbar. (Plants for a Future) Die Früchte enthalten einen hohen Anteil an Vitamin C und werden in der Küche zu Fruchtsäften und Marmelade verarbeitet. Die Früchte haben einen bitteren Geschmack und können Erbrechen auslösen. Aus den Samen wird ein Öl gewonnen, das nach der Raffination essbar ist.


Die Samen enthalten Öl, was zu Brennzwecken verwendet wurde und zur Seifenherstellung. Die Zweige wurden zu Körbe geflochten und das harte, zähe und feste Holz nutzte man zum Drechseln.

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