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Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)


Wirkung:

antiseptisch, adstringierend, karminativ, blutzuckersenkend


Anwendungsbereiche:

Durchfall, Magen- und Darmkatarrh, Blasenleiden


Verwendete Pflanzenteile:

Blätter, Früchte


Sammelzeit:

Mai bis Juni


Zu finden:

Hochmoore und Moorwälder vom Tiefland bis zu Hochgebirgslagen von über 2500 m.


Inhaltsstoffe:

Vitamine, Gerbstoffe, Glykoside, Mineralstoffe, Arbutin


Sonstiges:

Die Rauschbeere ist ein Halbstrauch oder Zwergstrauch und kann bis zu 60 cm hoch werden, selten bis zu 80 und ganz selten sogar bis zu 100 cm. Der Strauch ist sympodial verzweigt, die Endknospe bildet Blüten aus und das vegetative Wachstum wird durch Seitenknospen fortgesetzt. Die Zweige sind aufrecht und sie bildet Rhizome aus. Junge Zweige sind stielrund und nicht grün und kantig bis geflügelt wie bei der Heidelbeere. Die Rinde verfärbt sich rasch bräunlich und ist anfangs fein behaart bis kahl. Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Blätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der Blattstiel ist nur kurz. Die einfache, kahle Blattspreite ist eiförmig oder verkehrt-eiförmig, mit stumpfem oberen Ende und ganzrandig, oft mit knorpelig verdicktem oder etwas nach unten eingerolltem Blattrand. Die Blattspreite ist auffallend netzadrig. Die Blattoberseite ist bläulich-grün und die Blattunterseite ist heller grau-grün und daran leicht von den frischgrünen Blättern der Heidelbeere unterscheidbar. Zwei oder drei hängende Blüten sind in kleinen, traubigen Blütenständen angeordnet. Die relativ kleinen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die vier bis fünf Kelchzipfel sind dreieckig mit stumpfem oberen Ende, der Kelch bis zur Fruchtreife bleibend. Die krugförmig verwachsene, weißliche bis rosafarbene Blütenkrone ist im Umriss länglich-eiförmig, mit sehr kurzen, rückgeschlagenen Kronzipfeln. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni. Die Beeren ähneln denen der wild wachsenden Heidel- bzw. Blaubeere, sind jedoch bereift, und mit einer Länge 6 bis 8 Millimetern, ausnahmsweise bis 10 Millimetern größer als diese und etwa eiförmig. Sie reifen im Spätsommer, sind außen blau, haben aber innen helles „Fruchtfleisch“ und hellen Saft im Gegensatz zur Heidelbeere, die violettes „Fruchtfleisch“ hat und auch violetten Saft führt. (teilweise Wikipedia)


🛑 Die auch als Rote Heidelbeeren, Steinbeeren oder Sumpfheidelbeeren bekannten Beeren der Rauschbeere könnten psychotrope Substanzen enthalten, deren Identität noch nicht bestimmt werden konnte. Nach dem Verzehr von Früchten wurden gelegentlich Vergiftungserscheinungen – wie rauschartige Erregung, Erbrechen, Pupillenerweiterung und Schwindelgefühl – beobachtet. So berichtet ein Beobachter, nach Verzehr größerer Mengen im Selbstversuch, von Schwindel und Sehstörungen. Andere Beobachter berichten, auch nach dem Verzehr von größeren Mengen, von keinerlei Giftwirkung. Die Beeren werden daher meist als „giftverdächtig“ geführt, vom Verzehr wird abgeraten. Intoxikationen sind ggf. nur nach dem Verzehr großer Mengen möglich. Verantwortlich dafür ist wahrscheinlich der auf den Beeren schmarotzende Schlauchpilz Monilinia megalospora (früher auch Sclerotina megalospora), da in den Beeren selbst keine giftig oder psychoaktiv wirkenden Substanzen gefunden werden konnten. (Wikipedia)


Die Beeren werden weniger gepflückt als jene der Heidelbeere, ihr Geschmack wird als fad süßlich, im Geschmack der Heidelbeere unterlegen beschrieben.


Der Name der Rauschbeere soll wohl angeblich auf den zu beobachtenden Rauschzustand bezogen sein. Diese Ableitung des Namens gilt heute jedoch als unwahrscheinlich und falsch. Eine andere frühere mögliche Verwendung wäre als alkoholisches Getränk, ähnlich dem Heidelbeerwein. Wahrscheinlicher ist eine Ableitung vom mittelhochdeutschen Wort ruschBinse“, es wäre also eine nach dem nassen Standort benannte „Binsen-Beere“. Zu beachten ist aber, dass mit „Rausch“ oder „Rusch“ vor der heutigen wissenschaftlichen Systematisierung zahlreiche andere beerentragende Sträucher bezeichnet werden konnten, sehr oft etwa die Krähenbeere, daneben zahlreiche andere wie Preiselbeere, Bärentraube, Gagelstrauch und andere.

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