top of page

Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)


Knoblauchsrauke

Wirkung:

wundheilend, schleimlösend, desinfizierend, antiseptisch, leicht harntreibend, antiasthmatisch, schweißtreibend, wurmlösend

Anwendungsbereiche:

Zur Stärkung der Abwehrkräfte, Insektenstiche die anschwellen, Schürf- oder Schnittverletzungen die sich entzünden, schlecht vernarbte Wunden, Ekzeme, Geschwüre, entzündetes Zahnfleisch, Mandelentzündung, zur Blutreinigung, Beschwerden des Atemapparates, bei leichtem Husten oder Bronchitis, Asthma

Verwendete Pflanzenteile:

Blätter, Blütenknospen, selten die Wurzel

Sammelzeit:

März, April

Zu finden:

Gartenpflanze, häufig aber auch bei feuchten Hecken, in Gebüschen und auf Lichtungen der Wälder.

Inhaltsstoffe:

Senfölglykosid, Saponine, ätherisches Öl, Sinigrin, Karotin, Mineralstoffe, Vitamine

Sonstiges:

☕ Tee: 1 Esslöffel frisches Kraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Nicht auf nüchternen Magen trinken. 2 Tassen pro Tag sind leicht harntreibend.


Knoblauchsrauke

Die Knoblauchsrauke ist eine zwei- bis mehrjährige Pflanze und wird 20 bis 100 cm hoch. Sie hat eine lange Pfahlwurzel und ihr Stängel ist leicht vierkantig. Die Blätter an der Basis unten sind langgestielt, nierenförmig und am Rand buchtig gekerbt. Die wechselständigen Stängelblätter sind sind herzförmig und mit einem gebuchtetem Rand. Am Ende des Stängels sitzt ein traubiger Blütenstand mit vielen weißen Blüten. Die Blütenstiele sind dünn und meist nur etwa so lang wie der Kelch. Die Blüten sind vierzählig und nur 5 bis 8 mm groß. Die vier Kelchblätter sind schmal eiförmig und die vier Kronenblätter sind länglich verkehrt-eiförmig. Die Blüten haben sechs Staubblätter, wovon die zwei äußeren kleiner sind, wie die anderen. Blütezeit der Knoblauchsrauke ist von April bis Juli. Die Schoten sind dünn und im unreifen zustand grün bis sie dann hellbraun werden. Die Schote enthält in jedem der zwei Fächer 6 bis 8 Samen.


Knoblauchsrauke kann man schwer mit anderen Pflanzen verwechseln, denn der Rauke entströmen bei Zerreiben der Blätter ein starker Knoblauchgeruch. Geschmacklich ersetzt ein großer Zweig der Knoblauchsrauke 1/2 Knoblauchzehe. Sie wird hauptsächlich in der Küche als Gewürz verwendet und schmeckt pfeffrig-knoblauchartig. Die feingehackten Blätter können in Salatsoßen, Quark- und Frischkäsemischungen verwendet werden. Genauso wie die geschmackintensiven Blüten die als Dekoration in Salaten essbar sind. Die schwarzen Samen mit ihrem scharfen Geschmack, werden wie Pfefferkörner angewandt.


Schon vor 4000 v. Chr. in der Mittelsteinzeit wurde Knoblauchsrauke als Gewürz genutzt, damit ist sie das älteste bekannteste einheimische Gewürz.


Die letzten 100 Jahre sind wir zunehmend einem kulinarischen Verödungsprozess unterworfen. Sind im 19. Jahrhundert noch rund 450 Pflanzenarten gegessen worden, bringt es der moderne Mensch auf höchstens 30, wenn er sehr bewusst lebt, auf weniger als 50 verschiedene Arten.



3 Ansichten0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen
bottom of page