top of page

Holunder, Schwarzer (Sambucus nigra)

Alle Teile des schwarzen Holunders sind giftig, bis auf die Blüten!!! Auch die rohen Beeren sind giftig!!!


Holunder (Sambucus nigra)

Wirkung:

nieren- und blasenwirksam, harntreibend, schweißtreibend, blutreinigend, hustenlindernd, stuhlfördernd, fiebersenkend, stimulierend, kräftigend, antiviral, entzündungshemmend, schleimlösend, abführend, schleimlösend

Anwendungsbereiche:

Unterstützt das Immunsystem, reinigt Nieren und Magen, Erkältung, Husten, Bronchitis, Pseudokrupp, Heiserkeit, Grippe, Kehlkopf- und Rachenprobleme, Wassersucht, Trigeminusschmerzen, Rheuma, Ohrenschmerzen, Verstopfung, Durchfall, Koliken, Arthritis, Ödeme, neuralgische Schmerzen, Schnupfen, Asthma, Gelbsucht, Hämorrhoiden, Fieber, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Frostbeulen, Hämorrhoiden, Augenreizung, Bindehautentzündung, Abführmittel, Brustbeschwerden, Blutreinigungsmittel, Wunden, Verbrennungen, Verbrühungen

Verwendete Pflanzenteile:

Blüten, Früchte, Blätter, Rinde, Wurzel

Sammelzeit:

Blüte von Juni bis Juli

Beeren wenn sie tiefschwarz sind, ca. ab August - Spätsommer


Zu finden:

Der Blaue Holunder (Sambucus nigra ssp. caerulea) findet man im westlichen Nordamerika auf feuchten Hängen und in Schluchten mit Gelb-Kiefer und Amerikanischer Zitterpappel.

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) kommt in den meisten Teilen Europas vor. Sambucus nigra ssp. canadensis findet man dagegen im östlichen Nordamerika und Sambucus nigra L. subsp. palmensis kommt endemisch in den Lorbeerwäldern der Kanarischen Inseln vor und ist vom Aussterben bedroht.


Inhaltsstoffe:

Rutin, ätherisches Öl, Gerbstoff, Schleim, Cholin, Saponin, Säure, Harz, Zucker, Glykoside, Flavonoide, Vitamine, Mineralien


Sonstiges:

☕ 1 Esslöffel Blüten mit 200 ml kochend heißem Wasser übergießen. 5 bis 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und anschließend durch ein Sieb abgießen. 4 Tassen täglich bei akuter, fiebriger Erkältung.


Holunder wächst als breiter, holziger Strauch bis zu 3,5 Meter hoch. Die segmentierten Stämme haben ein weiches, weißes Mark. Die Rinde ist in jungen Jahren glatt und grün. Wenn das Holz altert, wird die Rinde glatt und braun, und man kann runde Klumpen auf der Rinde erkennen. Wenn der Strauch weiter altert, bildet die Rinde vertikale Furchen aus. Die gegenständigen, zusammengesetzten Blätter haben 5 bis 11 gezähnte, lanzettförmige Fiederblättchen pro Stiel. Die Blattadern können nach dem Verlassen der Mittelrippe verschwinden oder sich bis zur Spitze der Zähne fortsetzen. Die Holunderblüte ist ein dichter Kopf aus weißen bis cremefarbenen Blüten. Die Blüten sind radiärsymmetrisch mit fünf flachen weißen Blütenblättern und fünf abstehenden Staubblättern. Der Blütenkopf hat einen Durchmesser von 15 bis 30 cm. Holunderbeeren sind schwarz oder violettblau, wenn sie reif sind und erscheinen in Büscheln.


🛑 Alle Teile der frischen Pflanze sind giftig. Die Rinde und die Wurzel sind ein Mittel, das Erbrechen auslöst und sollten nicht innerlich angewendet werden. Die Blätter und unreife Beeren sind giftig. Bis auf die Blüten.


Ein Glykosid, das in Holunderbeeren stark vertreten ist, ist das sogenannte Sambunigrin. Es spaltet in Verbindung mit Wasser kleine Mengen Blausäure ab, die beim Menschen zu Magen-Darm-Beschwerden führen können (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall). Wer also die schwarzen Beeren essen möchte, sollte sie für mindestens 20 Minuten bei 80 Grad erhitzen. Bei dem roten Holunder (Sambucus racemosa) hilft auch kein abkochen, sie sind nicht genießbar bzw. essbar!


In der Küche kann man die Blüten als Kuchen in Bierteig oder als Waffeln gebacken essen. Sie können auch für Sirup verwendet werden, als Dekoration für Bowlen und Speisen sowie zum Trocknen als Tee. Die Beeren werden "gekocht" und werden als Süßspeisen, Liköre und Getränke verwendet. Der Fliederbeerensaft wird vor allem in der Winterzeit geschätzt und hilft gegen Erkältungskrankheiten.


In der Kosmetik werden die Blüten zur Hautreinigung, zum Beispiel in Dampfbädern, Gesichtswässern oder als Zusatz für Reinigungsmilch und Badeöl verwendet. Sie eignen sich auch als Shampoo für helles Haar.


Mit den Beeren erhält man einen intensiven Farbstoff und wurden früher zum Färben von Haaren verwendet. Auch zum Leder färben, Rotwein und in der Buchmalerei wurden sie eingesetzt. In der Lebensmittelindustrie liefern sie heute noch Farbstoffe.


Ein Sud aus den Blättern kann als Pflanzenschutzmittel verwendet werden.


Zum Räuchern unterstützen die Blüten oder das Mark Übergangsrituale sowie Heilung und Schutz.


Was auch nicht vergessen werden sollte ist die Verwechslungsgefahr mit dem Zwergholunder/Attich (Sambucus ebulus, Synonyme: zum Beispiel Viburnum ebulus und Ebulum humile) (riecht unangenehm und die Beeren zeigen nach oben) und dem Schierling (z. B. Gefleckter Schierling (Conium maculatum) und Wasserschierling (Cicuta virosa)). Die Blätter bei beiden sind anders als bei dem schwarzem Holunder (Sambucus nigra) und der schwarze Holunder riecht süßlich.


Der Schierling ist eine krautige Pflanze, nicht hölzern und hat keine Rinde. Der Hauptstamm ist hohl, während der Holunder mit einem weichen Mark gefüllt ist. Die Stämme des Wasserschierlings haben oft violette Streifen/Flecken und violette Knoten. Älter Pflanzen können vollständig violett sein.


Zwergholunder blüht erst dann, wenn sein großer Bruder, der echte Holunder, schon die Beeren ausbildet. Er strömt einen herben, eher unangenehmen Geruch aus, genauso wie der Traubenholunder. Die Beeren beim Zwergholunder sind stehend und beim echten Holunder hängend. Die Blüte beim Traubenholunder sind traubig und die vom echten Holunder tellerförmig.


Hildegard von Bingen: Wer Gelbsucht hat, gehe in ein Dampfbad und lege Blätter auf die erhitzten Steine. Dann lege er die Sprossen in Wein und trinke davon. Dann lege er sich ins Bett. Dies tue er oft und er wird geheilt werden.

11 Ansichten0 Kommentare

Ähnliche Beiträge

Alle ansehen
bottom of page