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Fingerhut, Wolliger (Digitalis lanata)

Stark Giftig


Wirkung:

tonisierend, herzstärkend, harntreibend, stimulierend


Anwendungsbereiche:

Herzinsuffizienz, Herzbeschwerden, Wassersucht


Siehe Hinweis unten!!!


Verwendete Pflanzenteile:

Blätter


Sammelzeit:

Herbst


Zu finden:

In Wäldern, Büschen, Ruderalstandorte oder als Gartenpflanze.


Inhaltsstoffe:

70 bittere, herzwirksamen Glykoside


Sonstiges:

Der Wollige Fingerhut ist eine zweijährige bis mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 90 cm erreicht. An den langen blau-purpurfarben überhauchten Stängeln trägt sie länglich-lanzettliche Blätter. Die Stomata sind anomozytisch, es sind keine Deckhaare vorhanden, Drüsenhaare sehr selten (wenn vorhanden, dann einzelliger Stiel und ein- oder zweizelliges Köpfchen, Epidermiszellen sind knotig verdickt). Der Blütenstand enthält viele kleine weiße bis cremegelbe Blüten mit brauner Aderung. Die Tragblätter des Blütenstands sind wollig behaart, daher rührt der Name dieser Pflanzenart. (Wikipedia)


🛑 Es sind alle Teile der Pflanze sind giftig! Für eine Selbstmedikation ist es nicht sicher genug. Eine Überwachung durch einen qualifizierten Arzt zur Bestimmung der richtigen Dosis ist dringend empfohlen, da sie im Übermaß Übelkeit, Erbrechen, langsamen Puls, Sehstörungen, Appetitlosigkeit und Ohnmacht verursachen kann. Bei einer Überdosierung sofort Aktivkohle geben und den Notarzt anrufen. Es kann insbesondere für Kinder tödlich sein.


Er wird weltweit als Heilpflanze zur industriellen Gewinnung von herzwirksamen Digitalisglykosiden angebaut, die chemisch zu den Cardenolidglykosiden zählen. Der aus den getrockneten Laubblättern gewonnene Wirkstoff dient als Rohstoff für Arzneimittel zur Behandlung von Herzinsuffizienz. Ein optimaler Wirkstoffgehalt wird dabei im Herbst des ersten Anbaujahres erreicht. In Deutschland gibt es nur noch einen Betrieb der in großem Stil den Wolligen Fingerhut anbaut.


Die Pflanze enthält 70 Herzglykoside (einschließlich Digoxin, Digitoxin und Lanatoside). Digitoxin stärkt den Herzschlag schnell, wird jedoch sehr langsam ausgeschieden. Digoxin wird daher als Langzeitmedikament bevorzugt.


Digitalis lanata (Wolliger Fingerhut) hat die dreifache physiologische Wirkung von Digitalis purpurea (Roter Fingerhut) und wird heute aufgrund des schnellen Wirkungseintritts bevorzugt.

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